Histamin

Strukturformel
Struktur von Histamin
Struktur von Histamin
Allgemeines
Name Histamin
Andere Namen

2-(1H-Imidazol-4-yl)ethanamin (IUPAC)

Summenformel C5H9N3
Kurzbeschreibung

weißer, hygroskopischer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 51-45-6
EG-Nummer 200-100-6
ECHA-InfoCard 100.000.092
PubChem 774
ChemSpider 753
DrugBank DB05381
Wikidata Q61233
Arzneistoffangaben
ATC-Code
Eigenschaften
Molare Masse 111,15 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

83–84 °C[1]

Siedepunkt

167 °C (1,1 hPa)[2]

Löslichkeit

leicht löslich in Wasser und Ethanol, unlöslich in Diethylether[3]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​315​‐​317​‐​319​‐​334​‐​335
P: 261​‐​280​‐​301+310​‐​305+351+338​‐​342+311[2]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Histamin (von altgriechisch ἱστός histos „Gewebe“) – in der Nomenklatur: 2-(4-Imidazolyl)ethylamin – ist ein auch synthetisch herstellbarer Naturstoff, der im menschlichen oder tierischen Organismus als Gewebshormon und Neurotransmitter wirkt und auch im Pflanzenreich und in Bakterien weit verbreitet ist. Beim Menschen und anderen Säugetieren spielt Histamin eine zentrale Rolle bei allergischen Reaktionen und ist am Immunsystem, d. h. an der Abwehr körperfremder Stoffe, beteiligt. So dient es als einer der Botenstoffe in der Entzündungsreaktion, um eine Anschwellung des Gewebes zu bewirken. Auch im Magen-Darm-Trakt, bei der Regulation der Magensäureproduktion und der Motilität sowie im Zentralnervensystem bei der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der Appetitkontrolle wirkt Histamin als wichtiger Regulator. Biochemisch ist es, wie auch Tyramin, Serotonin, Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin oder Octopamin, ein biogenes Amin. Es wird durch Abspaltung von Kohlenstoffdioxid (Decarboxylierung) aus der Aminosäure Histidin gebildet und insbesondere in Mastzellen, basophilen Granulozyten und Nervenzellen gespeichert.

  1. a b Datenblatt Histamine, Free Base (PDF) bei Calbiochem, abgerufen am 8. Dezember 2015.
  2. a b c Datenblatt Histamine bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 4. April 2011 (PDF).
  3. Eintrag zu Histamin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 12. Juni 2014.
  4. a b D. Bovet, F. Bovet-Nitti: Structure et Activite Pharmacodyanmique des Medicaments du Systeme Nerveux Vegetatif. S. Karger, New York 1948, S. 718.
  5. Japanese Journal of Toxicology. Vol. 4, 1991, S. 105.

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